In der thailändischen Provinz Kanchanaburi hat ein aus acht Firmen bestehendes Gemeinschaftsprojekt zum Anbau von medizinischem Cannabis 260 Kilogramm Cannabis für medizinische Zwecke geerntet.
Ihre mittlerweile zweite Ernte feierten die Produzenten zusammen mit Vertreter*innen der Abteilung für traditionelle und alternative Medizin (DTAM). Die DTAM lässt die Ernte auf eventuelle Verunreinigen prüfen, bevor es vom Gesundheitsministerium übergeben wird. Das Ministerium ist für die weitere Verteilung an spezielle Kliniken zuständig. In Thailand dürfen einige Krankenhäuser sowie spezielle Schwerpunkt-Kliniken für Naturheilverfahren Cannabis bei zahlreichen Indikationen verordnen.
Thailand nimmt Vorreiterrolle ein
Seit das Land 2018 sein erstes Gesetz zur Legalisierung von medizinischem Cannabis verabschiedet hat, arbeiten thailändische Krankenhäuser und Universitäten eng zusammen, um von der Federal Drug Administration (FDA) zugelassene medizinische Cannabisprodukte zu entwickeln. So wurden bereits im August 2019 die ersten 10.000 Flaschen mit medizinischem Cannabisöl an Patienten abgegeben.
Kommende Woche wird ein ähnliches Projekt, in dessen Rahmen sich vier kürzlich lizenzierte Firmen zum Anbau von medizinischem Cannabis zusammen getan haben, starten. Insgesamt werden die 12 Unternehmen in den kommenden Monaten 87.300 Cannabispflanzen in Kanchanaburi züchten und ernten. Dadurch wird die westliche Provinz zum größten Produzenten von medizinischem Cannabis in Thailand.
Der Oberste US-Gerichtshof muss sich demnächst mit der Frage beschäftigen, ob oder inwieweit das Betäubungsmittelgesetz der USA (CSA - Controlled Substances Act) Urteile zur Kostenübernahme medizinischer Cannabis-Produkte grundsätzlich aufhebt.
In den USA ist medizinisches Cannabis in 38 Bundesstaaten trotz des ausnahmslosen Cannabis-Verbots auf Bundesebene legal, weil in den Vereinigten Staaten Bundesrecht nicht automatisch Landesrecht bricht. Seit Mitte der Obama-Ära gibt es zudem eine Direktive, die den Umgang medizinischem Cannabis den einzelnen Bundesstaaten ohne Einmischung des Bundes überlässt.
Anders als in Deutschland ist die Kostenübernahme einer Cannabis-Therapie durch die Versicherer grundsätzlich jedoch nicht vorgesehen - aber es gibt Ausnahmen: Bislang haben sich fünf Oberste Gerichtshöfe einzelner US-Bundesstaaten mit der Frage befasst, ob eine solche Kostenerstattung zulässig ist - mit unterschiedlichen Ergebnissen.
So hatte der Oberste Gerichtshof von Minnesota zum Beispiel entschieden, dem Opfer eines Arbeitsunfalls Kosten der Cannabis-Therapie zu erstatten, weil sie "eine angemessene Behandlung für die Verletzungen des Arbeitnehmers" sei.
Einer Meldung des American Journal of Industrial Medicine zufolge ist die die Erstattung von medizinischem Cannabis derzeit nur in sechs US-Bundesstaaten möglich. In vier von ihnen auf der Grundlage einer staatlichen Gerichtsentscheidung, weitere sechs Staaten verbieten die Erstattung, während die restlichen 26 Bundesstaaten mit medizinischem Cannabisprogramm über keinerlei Regelung zur Kostenübernahme verfügen.