Februar 2, 2022

Minnesota erlaubt Cannabis-Blüten für Patienten

Registrierte Cannabis-Patienten im US-Bundesstaates Minnesota können ab März getrocknete Blüten zur inhalativen Applikation erhalten. Bislang konnten Ärzte ihren Patienten lediglich Cannabisöle oder -Extrakte empfehlen. Anders als in Deutschland handelt es sich in den USA nicht um ärztliche Verordnungen, sondern um eine Empfehlung, auf deren Grundlage ein Patient medizinische Cannabisprodukte in speziellen Fachgeschäften, den so genannten "Dispensarys", erwerben kann. Eine Kostenübernahme für medizinische Cannabisprodukte wie in Deutschland ist in den USA und in Kanada grundsätzlich nicht möglich. 

Bereits eingetragene Teilnehmer*innen des Programms, die ab 1.März Cannabisblüten erwerben wollen, können sich seit dem 1.Februar in einem ärztlichen Beratungsgespräch über Nutzen und Gefahren der inhalativen Anwendung von Cannabisblüten informieren. Das Beratungsgespräch ist Grundlage für eine Erlaubnis zum Erwerb der Medizinalhanf-Blüten.

"Die Patienten müssen die Risiken des Rauchens von medizinischem Cannabis, einschließlich der Risiken des Passivrauchens und der Lungengesundheit, gegen die potenziellen Vorteile abwägen", sagte Minnesotas Gesundheitsminister Jan Malcolm. "Rauchbares Cannabis ist möglicherweise nicht für jeden das Richtige; Patienten sollten ein Gespräch mit ihrem Arzt führen, um sich beraten zu lassen."

Die Änderungen im Detail

  • Abgabestellen in Minnesota werden abgepackte Trockenblüten und vorgerollte Joints verschiedener Sorten und mit unterschiedlichen Gehalten an Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) anbieten. Registrierte Patienten können dort auf ärztliche Empfehlung einen Vorrat für bis zu 90 Tage erwerben.
  • Das Gesundheitsministerium von Minnesota (MDH) geht, basierend auf den Erfahrungen anderer US-Bundesstaaten, davon aus, dass sich die Zahl der Patienten mit dieser Änderung verdoppeln oder verdreifachen wird.
  • In einer Umfrage der Cannabisagentur von Minnesota (Office of Medical Cannabis - OMC) vom Oktober 2021 wurden die registrierten Patienten gefragt, ob sie rauchbares Cannabis probieren würden, sobald es für sie verfügbar sei. Von den Befragten gaben 71 % an, dass sie es "sehr wahrscheinlich" oder "wahrscheinlich" probieren würden.

Quelle: Gesundheitsministerium von Minnesota

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