Klinische Studie zu Cannabis in Israel veröffentlicht – Ergebnisse lassen hoffen

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Eine kürzlich veröffentlichte, klinische Studie des Soroka University Medical Center und des israelischen medizinischen Cannabisunternehmens Cannbit-Tikun Olam hat die Wirkung inhalierter Cannabisblüten unter anderem bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) untersucht. Ziel der dreijährigen Studie war, Sicherheit und Wirksamkeit einer Therapie mit medizinischem Cannabis zu bewerten. Die Studie wertete die Ergebnisse 8500 männlicher und weiblicher Israelis mit einem Durchschnittsalter von 54,6 Jahren aus. Alle Teilnehmer*innen mit unterschiedlichsten Indikationen (Krebs, chron. Schmerzsyndrom, PTBS u.a.) erhielten eine ärztlich verordnete Dosis medizinische Cannabis-Sorten zur inhalativen Applikation.

Überwiegend positive Ergebnisse

Die Forscher kamen zu überwiegend positiven Ergebnissen. Ein signifikanter Teil der Patienten, die mit Cannabis behandelt wurden, konnte die Einnahme von Opioiden (-52 %), Antipsychotika (-36,9 %), Antiepileptika (-35,7 %) sowie Hypnotika und Sedativa (-35,3 %) beenden oder reduzieren. Insgesamt berichteten mehr als zwei Drittel der Patienten über eine zumindest leichte Verbesserung der Symptome ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Bei 90,8 % der behandelten PTBS-Patienten wurde die Cannabistherapie nach sechsmonatiger Behandlung als erfolgreich eingestuft.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schwindelgefühl (8,2 %), Mundtrockenheit (6,7 %), gesteigerter Appetit (4,7 %), Müdigkeit (4,4 %) und die psychoaktive Wirkung mit 4,3 %.
Als positive Nebenwirkungen konnten die Forscher*innen zudem auf einen Rückgang von Wutanfällen, Unruhe, Übelkeit und Schlafstörungen verweisen. Fast die Hälfte der Patienten berichten außerdem auf eine allgemeine Verbesserung ihrer Lebensqualität.

“[…]. Hier wurde erstmals eine umfassende, sorgfältig aufgestellte und systematische Analyse großer Datenmengen bei einer sehr großen Gruppe von Patienten durchgeführt, in deren Rahmen die Effekte der Therapie für verschiedene Indikationen unvoreingenommen untersucht wurden” sagte Lihi Bar-Lev Schleider, Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Cannbit-Tikun Olam, gegenüber der Jerusalem Post.

Eine Kurzzusammenfassung der Studie in deutscher Sprache finden Sie auch in unserem Fachbereich.